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Psychosexuelle Entwicklung
Was ist Psychosexuelle Entwicklung?
Gemäss Freud findet die Persönlichkeitsentwicklung in der Kindheit während fünf psychosexuellen Stadien statt: die oralen, analen, phallischen, Latenz- und Genitalstadien. Während jeder Phase wird die sexuelle Energie (Libido) auf unterschiedliche Weise und durch verschiedene Körperteile ausgedrückt.
Diese werden psychosexuelle Stadien genannt, weil jede Phase die Fixierung der Libido (grob übersetzt als Sexualtriebe oder Instinkte) auf einen anderen Körperbereich darstellt. Wenn eine Person physisch wächst, werden bestimmte Bereiche wichtig als Quellen für potenzielle Frustration (erogene Zonen), Vergnügen oder beides.
Freud (1905) glaubte, dass das Leben aus Spannung und Freude besteht und er glaubte auch, dass alle Spannungen auf den Aufbau der Libido (sexuelle Energie) zurückzuführen seien.
Mit der Beschreibung der menschlichen Persönlichkeitsentwicklung als psychosexuell wollte Freud vermitteln, dass sich die sexuelle Energie ansammelt und entlädt, während wir biologisch reifen.
Freud betonte, dass die ersten fünf Lebensjahre entscheidend für die Bildung der erwachsenen Persönlichkeit sind. Das "Es" muss kontrolliert werden, um sozialen Ansprüchen gerecht zu werden; dies führt zu einem Konflikt zwischen enttäuschten Wünschen und gesellschaftlichen Normen.
Das Ich und das Über-Ich entwickeln sich, um diese Kontrolle auszuüben und das Bedürfnis nach Befriedigung in gesellschaftlich akzeptable Kanäle zu lenken. Befriedigungszentren in verschiedenen Bereichen des Körpers in verschiedenen Wachstumsstadien machen den Konflikt in jedem Stadium psychosexuell.
Die Rolle des Konflikts
Jede der psychosexuellen Phasen ist mit einem bestimmten Konflikt verbunden, der gelöst werden muss, bevor das Individuum erfolgreich in die nächste Phase übergehen kann.
Die Lösung jedes dieser Konflikte erfordert den Verbrauch von sexueller Energie und je mehr Energie in einem bestimmten Stadium verbraucht wird, desto mehr bleiben die wichtigen Merkmale dieses Stadiums beim Individuum, während es psychologisch reift.
Um dies zu erklären, schlug Freud die Analogie von Militärtruppen auf dem Marsch vor. Während die Truppen vorrücken, treffen sie auf Widerstand oder Konflikte. Wenn es ihnen sehr gut gelingt, die Schlacht zu gewinnen (den Konflikt zu lösen), können die meisten Truppen (Libido) zur nächsten Schlacht (Stufe) übergehen.
Aber je größer die Schwierigkeit an einem bestimmten Punkt ist, desto größer ist die Notwendigkeit, dass Truppen zurückbleiben, um zu kämpfen, und desto weniger können sie zur nächsten Konfrontation übergehen.
Psychosexuelle Entwicklungsstadien
Orales Stadium (Geburt bis 1 Jahr)
In der ersten Phase der psychosexuellen Entwicklung konzentriert sich die Libido im Mund eines Babys. Während der oralen Phase bekommt das Baby viel Befriedigung, wenn es alle möglichen Dinge in den Mund nimmt, um die Libido und damit seine Es-Anforderungen zu befriedigen, welche in dieser Lebensphase oral oder mundorientiert sind, wie Saugen, Beißen und Stillen.
Freud sagte, die orale Stimulation könne im späteren Leben zu einer oralen Fixierung führen. Überall um uns herum sehen wir orale Persönlichkeiten wie Raucher, Nägelkauer, Fingerkauer und Daumenlutscher. Orale Persönlichkeiten üben solche oralen Verhaltensweisen aus, insbesondere wenn sie unter Stress stehen.
Analstadium (1 bis 3 Jahre)
Während der analen Phase der psychosexuellen Entwicklung konzentriert sich die Libido auf den Anus, und das Kind hat große Freude am Stuhlgang. Das Kind ist sich nun voll bewusst, dass es ein eigener Mensch ist und dass seine Wünsche es mit den Anforderungen der Außenwelt in Konflikt bringen können (d.h. sein Ich hat sich entwickelt).
Freud glaubte, dass sich diese Art von Konflikten beim Töpfchentraining zuspitzen, bei dem Erwachsene Beschränkungen auferlegen, wann und wo das Kind Stuhlgang nehmen kann. Die Art dieses ersten Konflikts mit Autorität kann die zukünftige Beziehung des Kindes zu allen Formen von Autorität bestimmen.
Frühes oder hartes Töpfchentraining kann dazu führen, dass das Kind eine anale zurückhaltende Persönlichkeit wird, die Unordnung hasst, obsessiv ordentlich, pünktlich und respektvoll gegenüber Autoritäten ist. Sie können stur und engstirnig mit ihrem Geld und ihrem Besitz umgehen.
Dies alles hängt mit der Freude zusammen, die es macht, wenn Kleinkinder ihren Kot zurückhalten, und ihre Mutter besteht dann darauf, dass sie ihn loswerden, indem sie sie auf das Töpfchen setzt.
Der Analexpulsive hingegen unterzog sich während der Analphase einem großzügigen Toilettentraining. Im Erwachsenenalter ist der Analexpulsive die Person, die Dinge mit Ihnen teilen möchte. Sie verschenken gerne. Im Wesentlichen teilen sie ihre Scheiße!' Eine anal-expulsive Persönlichkeit ist auch unordentlich, desorganisiert und rebellisch.
Phallische Phase (3 bis 6 Jahre)
Das phallische Stadium ist das dritte Stadium der psychosexuellen Entwicklung, das das Alter von drei bis sechs Jahren umspannt, wobei die Libido (das Verlangen) des Säuglings sich auf seine Genitalien als erogene Zone konzentriert.
Das Kind wird sich der anatomischen Geschlechtsunterschiede bewusst, die den Konflikt zwischen erotischer Anziehung, Ressentiments, Rivalität, Eifersucht und Angst in Gang setzen, den Freud den Ödipus-Komplex (bei Jungen) und den Elektra-Komplex (bei Mädchen) nannte.
Dies wird durch den Identifizierungsprozess gelöst, bei dem das Kind die Merkmale des gleichgeschlechtlichen Elternteils annimmt.
Latenzstadium (6 Jahre bis Pubertät)
Die Latenzphase ist die vierte Phase der psychosexuellen Entwicklung und erstreckt sich über den Zeitraum von sechs Jahren bis zur Pubertät. Während dieser Phase ruht die Libido und es findet keine weitere psychosexuelle Entwicklung statt (latent bedeutet versteckt).
Freud dachte, dass die meisten sexuellen Impulse im latenten Stadium unterdrückt werden und die sexuelle Energie für Schularbeiten, Hobbys und Freundschaften sublimiert werden kann.
Ein Großteil der Energie des Kindes wird in die Entwicklung neuer Fähigkeiten und den Erwerb neuer Kenntnisse gelenkt, und das Spielen wird weitgehend auf andere Kinder des gleichen Geschlechts beschränkt.
Genitalstadium (Pubertät bis zum Erwachsenen)
Das Genitalstadium ist das letzte Stadium von Freuds psychosexueller Theorie der Persönlichkeitsentwicklung und beginnt in der Pubertät. Es ist eine Zeit jugendlicher sexueller Experimente, deren erfolgreiche Lösung darin besteht, sich in einer liebevollen Eins-zu-eins-Beziehung mit einer anderen Person niederzulassen.
Der Sexualtrieb ist auf heterosexuelles Vergnügen ausgerichtet und nicht auf Selbstvergnügen wie in der phallischen Phase.
Zum Beispiel kann die Fixierung in der oralen Phase dazu führen, dass eine Person sexuelle Freude in erster Linie durch Küssen und Oralsex und nicht durch Geschlechtsverkehr erlangt.
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Quelle: McLeod, S. A., Psychosexual stages. Simply Psychology. 2019
Gemäss Freud findet die Persönlichkeitsentwicklung in der Kindheit während fünf psychosexuellen Stadien statt: die oralen, analen, phallischen, Latenz- und Genitalstadien. Während jeder Phase wird die sexuelle Energie (Libido) auf unterschiedliche Weise und durch verschiedene Körperteile ausgedrückt.
Diese werden psychosexuelle Stadien genannt, weil jede Phase die Fixierung der Libido (grob übersetzt als Sexualtriebe oder Instinkte) auf einen anderen Körperbereich darstellt. Wenn eine Person physisch wächst, werden bestimmte Bereiche wichtig als Quellen für potenzielle Frustration (erogene Zonen), Vergnügen oder beides.
Freud (1905) glaubte, dass das Leben aus Spannung und Freude besteht und er glaubte auch, dass alle Spannungen auf den Aufbau der Libido (sexuelle Energie) zurückzuführen seien.
Mit der Beschreibung der menschlichen Persönlichkeitsentwicklung als psychosexuell wollte Freud vermitteln, dass sich die sexuelle Energie ansammelt und entlädt, während wir biologisch reifen.
Freud betonte, dass die ersten fünf Lebensjahre entscheidend für die Bildung der erwachsenen Persönlichkeit sind. Das "Es" muss kontrolliert werden, um sozialen Ansprüchen gerecht zu werden; dies führt zu einem Konflikt zwischen enttäuschten Wünschen und gesellschaftlichen Normen.
Das Ich und das Über-Ich entwickeln sich, um diese Kontrolle auszuüben und das Bedürfnis nach Befriedigung in gesellschaftlich akzeptable Kanäle zu lenken. Befriedigungszentren in verschiedenen Bereichen des Körpers in verschiedenen Wachstumsstadien machen den Konflikt in jedem Stadium psychosexuell.
Die Rolle des Konflikts
Jede der psychosexuellen Phasen ist mit einem bestimmten Konflikt verbunden, der gelöst werden muss, bevor das Individuum erfolgreich in die nächste Phase übergehen kann.
Die Lösung jedes dieser Konflikte erfordert den Verbrauch von sexueller Energie und je mehr Energie in einem bestimmten Stadium verbraucht wird, desto mehr bleiben die wichtigen Merkmale dieses Stadiums beim Individuum, während es psychologisch reift.
Um dies zu erklären, schlug Freud die Analogie von Militärtruppen auf dem Marsch vor. Während die Truppen vorrücken, treffen sie auf Widerstand oder Konflikte. Wenn es ihnen sehr gut gelingt, die Schlacht zu gewinnen (den Konflikt zu lösen), können die meisten Truppen (Libido) zur nächsten Schlacht (Stufe) übergehen.
Aber je größer die Schwierigkeit an einem bestimmten Punkt ist, desto größer ist die Notwendigkeit, dass Truppen zurückbleiben, um zu kämpfen, und desto weniger können sie zur nächsten Konfrontation übergehen.
Psychosexuelle Entwicklungsstadien
Orales Stadium (Geburt bis 1 Jahr)
In der ersten Phase der psychosexuellen Entwicklung konzentriert sich die Libido im Mund eines Babys. Während der oralen Phase bekommt das Baby viel Befriedigung, wenn es alle möglichen Dinge in den Mund nimmt, um die Libido und damit seine Es-Anforderungen zu befriedigen, welche in dieser Lebensphase oral oder mundorientiert sind, wie Saugen, Beißen und Stillen.
Freud sagte, die orale Stimulation könne im späteren Leben zu einer oralen Fixierung führen. Überall um uns herum sehen wir orale Persönlichkeiten wie Raucher, Nägelkauer, Fingerkauer und Daumenlutscher. Orale Persönlichkeiten üben solche oralen Verhaltensweisen aus, insbesondere wenn sie unter Stress stehen.
Analstadium (1 bis 3 Jahre)
Während der analen Phase der psychosexuellen Entwicklung konzentriert sich die Libido auf den Anus, und das Kind hat große Freude am Stuhlgang. Das Kind ist sich nun voll bewusst, dass es ein eigener Mensch ist und dass seine Wünsche es mit den Anforderungen der Außenwelt in Konflikt bringen können (d.h. sein Ich hat sich entwickelt).
Freud glaubte, dass sich diese Art von Konflikten beim Töpfchentraining zuspitzen, bei dem Erwachsene Beschränkungen auferlegen, wann und wo das Kind Stuhlgang nehmen kann. Die Art dieses ersten Konflikts mit Autorität kann die zukünftige Beziehung des Kindes zu allen Formen von Autorität bestimmen.
Frühes oder hartes Töpfchentraining kann dazu führen, dass das Kind eine anale zurückhaltende Persönlichkeit wird, die Unordnung hasst, obsessiv ordentlich, pünktlich und respektvoll gegenüber Autoritäten ist. Sie können stur und engstirnig mit ihrem Geld und ihrem Besitz umgehen.
Dies alles hängt mit der Freude zusammen, die es macht, wenn Kleinkinder ihren Kot zurückhalten, und ihre Mutter besteht dann darauf, dass sie ihn loswerden, indem sie sie auf das Töpfchen setzt.
Der Analexpulsive hingegen unterzog sich während der Analphase einem großzügigen Toilettentraining. Im Erwachsenenalter ist der Analexpulsive die Person, die Dinge mit Ihnen teilen möchte. Sie verschenken gerne. Im Wesentlichen teilen sie ihre Scheiße!' Eine anal-expulsive Persönlichkeit ist auch unordentlich, desorganisiert und rebellisch.
Phallische Phase (3 bis 6 Jahre)
Das phallische Stadium ist das dritte Stadium der psychosexuellen Entwicklung, das das Alter von drei bis sechs Jahren umspannt, wobei die Libido (das Verlangen) des Säuglings sich auf seine Genitalien als erogene Zone konzentriert.
Das Kind wird sich der anatomischen Geschlechtsunterschiede bewusst, die den Konflikt zwischen erotischer Anziehung, Ressentiments, Rivalität, Eifersucht und Angst in Gang setzen, den Freud den Ödipus-Komplex (bei Jungen) und den Elektra-Komplex (bei Mädchen) nannte.
Dies wird durch den Identifizierungsprozess gelöst, bei dem das Kind die Merkmale des gleichgeschlechtlichen Elternteils annimmt.
Latenzstadium (6 Jahre bis Pubertät)
Die Latenzphase ist die vierte Phase der psychosexuellen Entwicklung und erstreckt sich über den Zeitraum von sechs Jahren bis zur Pubertät. Während dieser Phase ruht die Libido und es findet keine weitere psychosexuelle Entwicklung statt (latent bedeutet versteckt).
Freud dachte, dass die meisten sexuellen Impulse im latenten Stadium unterdrückt werden und die sexuelle Energie für Schularbeiten, Hobbys und Freundschaften sublimiert werden kann.
Ein Großteil der Energie des Kindes wird in die Entwicklung neuer Fähigkeiten und den Erwerb neuer Kenntnisse gelenkt, und das Spielen wird weitgehend auf andere Kinder des gleichen Geschlechts beschränkt.
Genitalstadium (Pubertät bis zum Erwachsenen)
Das Genitalstadium ist das letzte Stadium von Freuds psychosexueller Theorie der Persönlichkeitsentwicklung und beginnt in der Pubertät. Es ist eine Zeit jugendlicher sexueller Experimente, deren erfolgreiche Lösung darin besteht, sich in einer liebevollen Eins-zu-eins-Beziehung mit einer anderen Person niederzulassen.
Der Sexualtrieb ist auf heterosexuelles Vergnügen ausgerichtet und nicht auf Selbstvergnügen wie in der phallischen Phase.
Zum Beispiel kann die Fixierung in der oralen Phase dazu führen, dass eine Person sexuelle Freude in erster Linie durch Küssen und Oralsex und nicht durch Geschlechtsverkehr erlangt.
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Quelle: McLeod, S. A., Psychosexual stages. Simply Psychology. 2019